Wimpelwanderung 2016
Von Paderborn nach Sebnitz

Wanderpause

Vorbei mit der Ruhe!
Ein Jahr habe ich ruhig im Büro unseres Bürgermeisters von Paderborn in der Ecke gestanden – jetzt ist es vorbei mit der Ruhe.
Heraus aus dem Paderborner Rathaus

Seit dem 30. April tragen die mich durch die Gegend, erst mit Pausen dazwischen und jetzt jeden Tag. Und wen interessiert das? Über alles Mögliche wird berichtet, von mir ist höchstens mal in einem Nebensatz die Rede gewesen. Dabei bin ich der Grund für diesen ganzen Aufwand.
 
Sie holpern mit mir über Stock und Stein, gehen sanft über weiche Waldwege, durch Wiesen und Felder oder mitten durch die Dörfer und Städte.
    
    

Wir begehen höchst unterschiedliche Wanderwege: lange und kurze, gerade und gebogene, harte und weiche, glatte und zerfurchte, offene und zugewachsene.
    

   

    

   

Bei einer Rast rammen sie meinen Erdspieß in den Boden oder stecken mich einfach in ein Loch der Rollstuhlrampe am Bulli.
    
Dann spiele ich keine Rolle mehr – oder? Doch, auch dann passen sie auf wie ein Schießhund, dass mich bloß keiner mitnimmt.

Ich will nicht meckern. Ich habe viele Vorteile. An meiner langen Stange bin ich größer als alle Mitwanderer. Ich kann über alle Köpfe hinweg die Landschaft viel besser genießen.
 
Und das waren schöne Landschaften, durch die wir bisher gewandert sind: das erste Stück im Eggegebirge, angefangen mit dem Paderborner Rathaus und dem Dom, der Viadukt in Altenbeken und dann weiter an die Weser und durchs Weserbergland. Ich habe Göttingen gesehen, die schönen Fachwerkhäuser in Duderstadt, das Eichsfeld, Leipzig und die beeindruckenden Seenlandschaften.
    
 
 
Häufig sind wir empfangen oder begleitet worden; empfangen durch Landräte und Bürgermeister, begleitet von den Mitgliedern anderer Wandervereine. Es war sogar eine dabei, die mich selbst auch schon einmal getragen hat, nämlich 1982 von Bad Driburg nach Eutin. Und am Weser-Skywalk haben sie extra meinetwegen auf einem Alphorn gespielt.

Empfang im Weber-Museum Alhausen mit der Wimpelträgerin von 1982 (rechts)
 
An der Max- und Moritz-Quelle, Altenbeken
    
                             Empfang in Duderstadt                                                       Empfang in Sondershausen
 
                         Empfang nahe der Talsperre Kelbra                                   Empfang am Kyffhäuser-Denkmal

Meine Mitwanderer zeigen mir die kulturellen Sehenswürdigkeiten und die Schönheiten der Natur.
     

Ich muss aber auch jeden Unsinn mit ansehen, den sie unterwegs anstellen.
    
                          Wir pusten Euch was!                                                              Unbekannter Begleiter
 
„Ihr braucht keinen Text. Die 1. Strophe kennt ihr auswendig.
Und ich habe sowieso nur die Noten für die 1. Strophe dabei.“
 
Von Vorteil ist auch, dass ich viel besser aussehe als meine Mitwanderer. Die sind manchmal ganz schön verschwitzt und angegriffen. Ich dagegen bin immer frisch geschmückt. Jeden Morgen wird aufwändige Kosmetik betrieben, mal mit Blumen und Grün vom Wegesrand, mal mit einem kleinen Blumenstrauß, den sie mir schenken, wenn ich besonders gut aussehen soll.
  
Wimpelkosmetik

Jetzt ist erst mal wieder Ruhe eingekehrt. Aber am 14. Juni packen sie mich wieder in den Bulli und dann fahren wir fast 400 km bis nach Roßwein. Von Störmthal in der Nähe von Leipzig geht es dann am 15. weiter Richtung Sebnitz. Auf den 116. Deutschen Wandertag freue ich mich jedenfalls schon.
 
Bis dahin grüßt Euch alle herzlich
Euer Wandertagswimpel
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